Gedanken zu Über-Komplexität
Werfen Sie hier einen breiten Blick auf die Überforderungen unserer Zeit, die durch überbordende Komplexität und deren Unbeherrschbarkeit bedingt sind!
Vernetztheit, Patho-Dynamik, Polytelie (Verfolgungvwidersprüchlicher Ziele), Undurchschaubarkeit, Unüberschaubarkeit, extreme Unsicherheit, Ängste, Hilflosigkeit, Über-Digitalisierung, Cyber-Kriminalität, digitale Anonymisierung, und vieles andere führen zu Against-the-Wall-Situationen und Chaos.
In Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Organisationen, Wissenschaft, Religionen, …
Der Grund ist eineindeutig: Komplexität ist nicht mehr handhabbar, dh. nicht mehr managebar! All die Gesamtkomplexität unserer Welt zu durchblicken und eventuell gerade noch zu verstehen sind - wenn überhaupt - nur mehr sehr wenige Menschen im Stande. Nicht einmal komplexe Teilbereiche der Gesamtkomplexität der Menschheit bzw. Natur und Umwelt sind für die große Mehrheit der Menschen durchschaubar bzw. managebar.
Ganzheitliches Denken
Die Gesellschaft von heute und damit wir alle sind schlicht überfordert. Das wohl sehr wichtige Spezialistentum dominiert die lebens- und existenzsichernde Zusammenschau und verhindert ganzheitliches Denken, Spüren und Antizipieren. Die Kunst ist es, den Complexity Crash voranzutreiben, ohne die Gesellschaft zu spalten; denn es muß „Wissende“ (Komplexitäts-Virtuosen, Wissenschafter) geben und „Nicht-Wissende“, uns, die De-Complexity-Society. Also jene, die mit der Einfachheit und Über- bzw. Durchschaubarkeit unserer Systeme unsere Gesellschaft lebenswert und im menschlichen Maß bewahren. Meist jedoch müssen wir daran arbeiten, dieses Maß erst wieder zu finden ...
Überforderung und Unterforderung
Die Digitalisierung mit ihren - den isolierenden Lebensstil und die einseitige Fokussierung fördernden - Rahmenbedingungen, sowie die wirtschaftliche und soziale Disbalance zwischen reich und arm, bzw. die ungeheure einseitige weltweite Macht - immer durch ökonomische „Erfolge“ bedingt - weniger Konzerne bzw. Menschen, lassen im letztgültigen Schluß (zu dem wir nicht im Detail eingehen möchten) die breite Masse „isolieren“ und sich den pekuniären Mächten hilflos ausliefern.
Arbeitswilligkeit, Leistungsbereitschaft und Erfolgsorientierung schwinden zunehmend, zu Gunsten einer freizeitorientierten Schonhaltung und einem völlig irrealen Glauben an eine Vollkasko-Situation der staatlichen Strukturen und sozialen Systeme, die das schon mittelfristig nicht mehr leisten können!!
Politik und gesellschaftlich relevante Einheiten sind und werden geprägt von längerfristig unsozial agierenden, machtbewahrenden Individuen und damit kranken und zum Sterben verurteilten Systemen. Ansätze von ganzheitlichem Denken und Wahrnehmung von gefährdender Komplexität ist den gewählten und erworbenen Verantwortungsträgern in Politik und Gesellschaft einfach immer schwerer möglich.
Oft zu wenig Bildung, zu viel kurzfristiger Egoismus!
Wir brauchen die Rückkehr zum menschlichen Maß!
Wir brauchen natürlich auch Vielfalt statt Einfalt! Vielfalt in gerade noch managebarer Komplexität! Entsprechend der großen Rahmenthematik Komplexität und deren nötiger Crash ist für die System und Sozialfähigkeit Voraussetzung:
- Extrem-Reduktion = facts pure
- größtmögliche Vereinfachung = simple down
- Transparenz = open up
- Lösungsfokus = direct doing
Wir alle als Gesellschaft, als Verantwortliche und dem lebbaren Leben Verpflichtete, stehen vor Angst machenden Wänden. Wir müssen die Komplexität mit viel Vertrauen und Kraft crashen!
Wir zertrümmern die undurchschaubaren Einheiten und reduzieren auf das menschliche Maß!
Auch scheinbar „alte“ Theorien haben dazu die machbaren, top-modernen, lebensbejahenden Lösungen (Leopold Kohr, Ernst Fritz Schuhmacher, Elias Canetti, …)!
Einfache Statements, große Substanz:
- Weg von vielem, hin zu wenig!
- Small is beautiful
- Weniger ist mehr
- Natur-Credo: Organische Vielfalt statt digitaler Einfalt!
- Rückkehr zum menschlichen Maß